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04.08.2021 / Lisa, Bail (Engagierte Stadt) / Veranstaltung
Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen waren eingeladen, aus ihren Blickwickeln die Belastungen, mit denen sich Görlitzer Familien konfrontiert sehen, zusammen zu tragen. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wurden vor allem fehlende soziale Integration, Zugangshürden für Hilfsangebote und persönliche Notlagen bspw. aufgrund von Krankheit und/oder Arbeitslosigkeit als Hauptbelastungsfaktoren identifiziert. „Welche Bedarfe ergeben sich daraus und wo können Engagierte unterstützen? Diesen Fragen gingen wir im zweiten Teil der Veranstaltung nach“, berichtet Susanne Werner vom Görlitz für Familie e. V.. Drei Projektvorstellungen standen ebenfalls auf dem Programm des Familiengipfels. Ina Thiemann und Sabine Hocker stellten das Tandem-Projekt des Internationalen Bund vor, Katharina Beyer berichtete aus der Praxis des Familiengesundheitspatenprojekts und Corinna Speri gab einen kurzen Einblick in das Projekt „Frauen gestalten Welten“, welches an Frauen mit Migrationshintergrund adressiert ist und gemeinsam mit Sprachmittlerinnen umgesetzt wird. In solchen sozialen Begegnungsräumen wird großes Potential gesehen, da dort ganz niedrigschwellig Erfahrungen ausgetauscht werden, sich ein offenes Ohr finden lässt und ganz nebenbei vermittelt und motiviert wird.
Dr. Ines Mory, die neue Familienbeauftragte der Stadt Görlitz nutzte die Gelegenheit, um sich mit vielen Akteuren der Stadt bekannt zu machen. Durch ihre Arbeit an der Schule kennt Frau Mory viele unterschiedliche Familienkonstellationen und sieht sich beauftragt, die Interessen aller zu vertreten. So möchte sie dabei mitwirken, die Familienfreundlichkeit der Stadt weiter auszubauen.
Die Initiatoren aus dem Lokalen Bündnis "Görlitz für Familie", dem Familienbüro und der Engagierten Stadt Görlitz freuen sich über die große Beteiligung am Familiengipfel. Das Vernetzungs-, Informations- und Austauschformat für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die sich haupt- oder ehrenamtlich für Familien engagieren, hat wertvolle Ergebnisse gebracht.
Zukunftsperspektive
Im nächsten Schritt wird es darum gehen, die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung an weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus der Familienarbeit heranzutragen und parallel die Familien an unterschiedlichen Orten direkt zu erreichen. Hierfür ist eine interaktive Mini-Ausstellung geplant, die im September und Oktober auf verschiedenen Festen zu finden sein wird und idealerweise von einem Begegnungsort für Familien zum nächsten wandern soll. Das nächste Vernetzungs-, Informations- und Austauschformat ist im November geplant.
Weitere Interessierte, die haupt- oder ehrenamtliche Angebote für Familien in belastenden Lebenslagen begleiten, sind herzlich eingeladen, sich im Rahmen des Projektes einzubringen. Wer eigene Ideen dazu hat, spezielle Bedarfe kennt oder selbst Projekte in diesem Themengebiet umsetzt, wendet sich an Lisa Bail unter folgendem Kontakt: engagierte-stadt@goerlitz-fuer-familie.de
Allgemeine Informationen zum Pilotprojekt
Görlitz ist eine von fünf deutschen Pilotstädten, in der durch die Fachpartnerschaft der Auridis Stiftung mit dem Bundesprogramm Engagierte Stadt lokale Engagementstrukturen zur Unterstützung von Familien in belastenden Lebenslagen gestärkt werden sollen. Der Görlitz für Familie e.V., Trägerverein der Engagierten Stadt Görlitz und des Familienbüros, erhielt den Zuschlag für das Pilotprojekt „Stärkung lokaler Engagementstrukturen zur Unterstützung von Familien in belastenden Lebenslagen“. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Amt für Jugend, Schule & Sport, Soziales der Stadt Görlitz umgesetzt.
„Wir freuen uns auf die Chance, unsere Vernetzungsarbeit und Engagementförderung nun speziell für die Familien intensivieren zu können, die sich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sehen“ sagt Lisa Bail, Koordinatorin des Netzwerkprojekts Engagierte Stadt Görlitz. „Gemeinsam möchten wir mit unseren Partnerinnen und Partnern im Netzwerk der Engagierten Stadt und weiteren Interessierten die vorhandenen Hilfen für Familien kooperativ weiterentwickeln“ so Frau Bail weiter. Im Fokus stehen benachteiligte Familien mit Kindern im Alter bis 10 Jahren. Vernetzung und Kooperation erhöhen die Vielfalt von Angeboten und senken die Zugangshürden für Familien in belastenden Lebenslagen. So sollen Familien unkompliziert, schnell und möglichst passgenaue Unterstützung erfahren. Das gute Zusammenspiel qualitativ hochwertiger, haupt- und ehrenamtlicher Angebote wird dabei als ein Schlüssel zum Erfolg gesehen. Seit April 2021 wird die Engagierte Stadt Görlitz in ihrem Modellvorhaben von der Akademie für Ehrenamtlichkeit begleitet. Ziel ist es, nachhaltige Ansätze zu erproben und in weitere Städte und Gemeinden zu tragen. Idealerweise können interdisziplinär vielfältige Kooperationen angeschoben werden.
Hier findest du nähere Informationen zum Modellvorhaben der Fachpartnerschaft der Auridis Sitftung und dem Bundesprogramm Engagierte Stadt finden Sie unter: